Wie Seifen das Leben von Frauen und Mädchen verändern

Ein wesentlicher Pfeiler der Stärkung der Rolle der Frau ist der Zugang zu Bildung. In einigen Projekten werden Frauen daher allgemeine sowie berufliche und grundlegende unternehmerische Fähigkeiten vermittelt. Dies ermöglicht es den Frauen wirtschaftlich unabhängig zu werden und fördert den Wandel hin zu einer gleichberechtigteren Gesellschaft. Das zeigt auch dieses Projekt, in dem Frauen und Mädchen in der Herstellung und dem Verkauf von Seifen aus- und weitergebildet wurden.

Portrait Frau Sudan
  • Livelihood Based Emergency Response Project in the aftermath of the main clashes in West Darfur State of Genena, Sirba & Kreinik Localities

    Offizieller Titel

  • Sudan Humanitarian Fund

    Geber*in

  • 500.000 USD

    Budget

  • Dezember 2021 – August 2022

Die Menschen im sudanesischen Dorf Abonaema waren massiv von den Folgen der Dürre betroffen. Das Projekt „Verbesserter Zugang zu Dienstleistungen für Ernährungssicherheit und Lebensunterhalt“ – durchgeführt von Tierärzte ohne Grenzen e. V. und finanziert vom Sudan Humanitarian Fund – stärkte die Gemeinschaften vor Ort nachhaltig. Einerseits wurden lebensrettende Sofortmaßnahmen eingeleitet, um die Ernährungs- und Existenzsicherung für 40.800 von Dürre und Konflikten betroffene Menschen sicherzustellen. Andererseits wurden 20 Frauen und Mädchen in der Seifenproduktion sowie im Seifenverkauf geschult und weitergebildet.

Eine Erfolgsgeschichte!

Die Teilnehmer*innen verbesserten nicht nur ihre Fähigkeiten, sondern auch ihre Lebensgrundlagen. Das erwies sich sowohl für sie selbst als auch für ihre Familien als entscheidender Wendepunkt.
Den Ausgangspunkt für die Aktivitäten zur Schaffung von Einkommen (Income Generating Activities – IGA) bildete ein 10-tägiges Schulungsprogramm. Dieses vermittelte praktische und theoretische Kenntnisse in der Seifenherstellung.

Ergebnis: 700 Stück hochwertige Seife

Dank der Anstrengungen der Teilnehmer*innen, die sich in die Kunst der Seifenherstellung vertieften, sich die Technik aneigneten und ihr Handwerk verfeinerten, trug das Projekt schon bald Früchte: 700 Stück hochwertiger Seife wurden im Rahmen der Schulung produziert. Darüber hinaus leistete das Projekt Unterstützung durch die Bereitstellung von Materialien wie Parfüm und stärkte so weiter die Fähigkeiten der Gruppe.

Mit Qualität überzeugen

Ein großer Teil der Seifen wurde für den eigenen Haushalt verwendet und der Überschuss strategisch und mit beeindruckenden Gewinnen auf dem lokalen Markt verkauft. Durch diesen Erfolg ermutigt, nutzte die IGA-Gruppe den Gewinn und kaufte Rohstoffe für künftige Produktionszyklen. Die Teilnehmerinnen bauten eine stabile Lieferkette auf. Die notwendigen Rohstoffe bezogen sie vom belebten Markt in Geneina und verkauften die fertigen Produkte auf dem lokalen Markt in Abonaema.

Zahlreiche positive Auswirkungen

Die Seifenherstellung hatte nicht nur positive finanzielle Auswirkungen für die Teilnehmer*innen der IGA-Gruppe. Ihre Produkte gewannen schnell an Popularität im Dorf und zeichneten ihre Hersteller*innen als qualitätsbewusst und zuverlässig aus. Dieser Ruf sprach sich herum und die dritte Produktionsreihe war aufgrund der überwältigenden Nachfrage schnell ausverkauft. Die begeisterte Reaktion der Kund*innen unterstrich das Vertrauen, das die Gemeinschaft in ihre Produkte setzte. So wurde auch eine Erweiterung des Verkaufsgebietes über den lokalen Markt
hinaus möglich. Die damit einhergehende beträchtliche Steigerung der Einkommen von über 30 Prozent verbesserte die Lebensgrundlage der Projektteilnehmer*innen erheblich und stärkte die wirtschaftliche Situation ihrer Haushalte.

Frauen zeigen Produkte ihrer Ausbildung in der Seifenherstellung
Ausgestattet mit neuen Fähigkeiten und einem aufblühenden Unternehmen gestalten diese Frauen und Mädchen ihre eigene Zukunft. Sie versorgten ihre Familien und inspirierten andere in der Gemeinschaft. Die Erfolgsgeschichte der IGA-Gruppe im Dorf Abonaema zeigt, dass Selbstbestimmung und die Schaffung von Chancen unglaubliche Kraft haben. Durch das Erlernen der Seifenherstellung haben diese Frauen und Mädchen wirtschaftliche Herausforderungen gemeistert und sich als Vorreiter*innen des Wandels in ihren Gemeinden erwiesen.